Samstag, 22. November 2008

Der erste Schnee


Der Weg nach dem Weg, 135 Tage nach meiner Ankunft in Köln und einem tollen Empfang der SUPERLATIVE. Nach der liebevollen Begleitung war ich dann irgendwann alleine, ganz alleine und auch etwas sehr verloren in meiner Wohnung und Umgebung. Ich wollte nicht hier sein, ich wollte zu meiner karibischen Sonne zurück. Wie ging es mir? Was wollte ich tun? Wann kamen nun die Erkenntnisse? Wann könnte ich alles umsetzen? Und und und...meine Ungeduld. Ich wollte dem Rhythmus 'Chacka, Chacka,Chacka' nicht folgen. Alles sollte jetzt, gleich und sofort sein. Ich verstand die Welt um mich herum nicht und wollte auf gar keinen Fall zurück in die alten Inhalte.

So ging es erst mal down! Huh, was war das? Alles drehte sich. Mir war immer schwindelig im Becken. Ich justierte mich und nahm die Bewegung des Universums wahr. Meine Strukturen kann und will ich nicht ändern, denn ich bin richtig und die anderen auch. Siehe die Natur: Strukturen lassen sich nicht ändern. In unseren Breitengraden haben wir Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In anderen Teilen der Welt haben wir Regen- und Trockenzeit, Eis und Heiß. Wir können überall sein, müssen uns nur den Strukturen anpassen und Dasein, im Hier und Jetzt. Nach meinem Heilfasten hatte ich mich ganz in mich hinein bewegt, und die Erkenntnisse blüten auf. Doch alles zu seiner Zeit, nach und nach. Ich ging geduldig,voller Leben, mit allem was dazu gehört. So bin ich und bewege mich, passe mich an und gebe mich niemals auf. Ich gebe mich dem Leben hin.

Nun stehe ich vor dem Neuem mit meinem Alten und bringe mich mit meiner Struktur in eine andere Form, die mir auch sehr eigen ist. Ich vertraue mir, sehe deutlich meine Vision und den nächsten Schritt. Ich bin richtig und weiß, ich mache nicht alles richtig. Wachstum entsteht aus Abschied, den Mut haben Fehler zu machen und daraus die Lehre zu ziehen. Erwachsensein bedeutet, sich immer dem zu stellen, was da ist und dem Tun.

Mein Herz ist immer noch wild und weit und überströmt mich mit Liebe. Die Liebe ist auch da, wenn ich sie nicht will. Es gibt keine alleinige Heil machende Wahrheit, doch eins ist immer: die Liebe. Wir Menschen sind alle gleich und doch so verschieden.
Liebe ist der Stoff der Welt.

In diesem Sinne:
Mut, Vertrauen, Ausdauer und vor allem LIEBE.

Auf Wiedersehn, See you soon, Hasta Luego, Doei, Ahoi, Au revoir, Aloha, Ma assalaama, Sajonara, Shalom, Namaste

Eure Karin Roters

Donnerstag, 10. Juli 2008

Ich bin da


Deutschland: sonnig, bewölkt, Regen, 27 Grad, Karinwetter.
Mit Rita im Auto. Kraft, Freude, Wehmut.
Auf auf...wie immer azyklisch.

im Anflug - gelandet


16.04 Uhr

Sie kooooommt, wir warten

Köln-Bonn, so simple, aber verspätet
Rita vor Ort
Frösche warten bei Ulla (für Karin und Rita )
goldene Kronen
für goldene Erkenntnisse

Arbeitsplatz der Webmasterin

'Go ahead Darling'

Flughafen. Die karibische Sonne ist nahe bei und so weit weg.
Weiterreise nach Muenster. In drei Stunden lande ich in Deutschland und werde von Rita abgeholt.

Tiefe Freude und Trauer: "Go ahead Darling, we will see us in a bit."

Montag, 7. Juli 2008

Skerries

das meer
der leuchtturm
die karibische Sonne mit mir
von weit hört man:
'you are beautiful, that's true'

so tief
so nah
so weit

tränen lachen
leiser abschied


http://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.iol.ie%2F~skertour%2F

Freitag, 27. Juni 2008

Einige Tage und Tausende von Kilometern spaeter...


...und die Sonne der karibischen See nahe bei mir!

Blick auf die Stadt. Die Menschen und die Geraeusche so fremd, so weit weg von dem, wie es mir moeglich ist. Die irische See so nah, so versoehnlich, so wild. So nahe zum Cap Finisterre und meinem rituellen Bad.

Meine Pumps passen noch nicht wieder. Ich gehe in meinen alten bequemen Schuhen. Ganz langsam mit viel Dafuersein komme ich naeher ans Stadtleben heran. Bin noch sehr mit mir beschaeftigt und bin in meinem hellen Zimmer.

Den Weg zu gehen, ist fuer jeden, der ihn geht, eine grosse Leistung, ob 100 oder 1000 km. Jeder, so wie es ihm moeglich ist. Hut ab vor jedem, der sich traut, ihn zu gehen mit den Traenen, den Traeumen und dem Sichselberwahrnehmen, mit dem Zauber, dem Schmerz und der Zaertlichkeit der Bewusstheit. Spass macht es beleibe nicht immer, und Spass hatte ich auch 'ne Menge. Es geht nicht darum, zu tun wonach mir alleine der Sinn steht, also mein Ego zu befriedigen. Es geht darum zu tun, was zu tun ist und den feinen Unterschied zu erkennen.

Vertrauen,weitermachen, und den Stoff der Welt verstehen: die allesumfassende Liebe.

Vielen Dank an all die Menschen, die mich begleitet und unterstuetzt haben.

Danke Karin

Dienstag, 17. Juni 2008

Sonntag, 15. Juni 2008

Geschafft

Mit Regen und lautem Donner sind wir frohen und leichten Schrittes, ohne die Massen, leise, nach 6 km, an der Catedrale Sant Xacobeo angekommen. Compostela erhalten. Dann unglaubliche tiefe Berührung. - Mama, deine Tochter hat's geschafft. Pilgermesse. Zimmersuche. Nun in einer Bar etwas essen und trinken. Morgen geht der Camino weiter nach Finisterre. Diesen Montag widmen wir Ulla K., unserer Webmasterin.

Unsere Liebsten, seid umarmt.

Rita und Karin

Santiago de Compostela

Wir sind in Santiago de Compostela.

Liebe Grüße Rita und Karin

Samstag, 14. Juni 2008

Berg der Freude

Lalülala, wir 'spazieren' nochmal super locker nach guter Nacht und lecker Frühstück. Easy going. Puh, die Kilometerangaben auf den Steinen und im Buch sind falsch. Puh, hart und leicht. So merkwürdig.

Monte del Gozo, Berg der Freude, erreicht. Was für eine tiefe Berührung und Freude. Dieser Platz ist für 800 – 3000 Menschen. Wir sehen SdC. Noch 4 km.

Umarmung Rita und Karin


http://de.youtube.com/watch?v=3inVDAAVEjA&feature=related

Freitag, 13. Juni 2008

Dankbarkeit und Vertrauen

Horrornacht, dank der der Schnarcher. Gerädert los um sieben. Gereinigt am Fluss. Aura-Soma und Räucherstäbchen am Rucksack. Nun voller Dankbarkeit und Vertrauen 19 km vor SdC. Aua.

www.hotelopino.com

Puh geschafft!

Donnerstag, 12. Juni 2008

Tag des Innehaltens und...

Ritas linker Schuh hat heute ein Eigenleben und mein linker Fuss will auch nicht so recht in die Boots, dennoch wir ueberlisten die kleine Rebellion und gehen 12 km steil bergauf und genauso bergab. Nun sind wir seit eins in Ribadiso da Baxio ein neues altes und das letzte Pilgerhospitz vor SdC am Rio Iso, wunderschoen, einfach toll. WIR HABEN 3 € BEZAHLT. Es ist gut. Keine grossen Schlafsaele, mit 6 - 8 Personen in einem Raum.

Noch 40 km. Ist schon super spannend und dann gehen wir nach Finisterre. Wir wollen Sonntagmorgen ganz frueh in SdC einlaufen und die Morgenstille geniessen.

Heute war ein Tag des Innehaltens und um die Liebe, den Stoff der Welt, wahrzunehmen. Die Pilgerregeln haben wir heute sehr bewusst gelebt und eine Italiaenerin sehr unterstuezt. Einen besondern lieben Gruss an die Liebsten alle zu Hause.

Love Rita und Karin

Mittwoch, 11. Juni 2008

Zauberwald

Heute ernsthaft gealbert und herumgeflachst. Wir sind durch den Zauberwald gelaufen, Froesche gequarkt, doch leider zum Kuessen ( Maerchenprinz) keinem begegnet. Sind wieder 22 km durch eine traumhafte Landschaft gelaufen. Tortilla Frances zum Fruehstueck und Ensalata Mista zum Mittag. Am Abend in Furgelos persoenlichen Segen vom Pfarrer auf der Bruecke und in der Kirche reichte und Christus am Kreuz die Hand. Zur Nacht Pulpo ( galicischer Tintenfisch) mit Vino blanco. Nun sind wir in 2,5 Tagen in SdC und morgen widmen wir Roswitha K. und Sabine H. den Freitag.

Alles Liebe Rita und Karin

Dienstag, 10. Juni 2008

tief berührt


Lestedo. 22,5 km heute gelaufen. Sind keine 70 km von Santiago de Compostela entfernt. Heute war ein guter Tag. Wir sind tief berührt. Tolle Albergue mit schönem Garten.

Montag, 9. Juni 2008

Ganz viel Wärme

Wir sind doch hier in Portomarin geblieben. Huefte machte Probleme. Nun haben wir einen schoenen Tag hier verbracht. Sind heute Nacht in einer echten Albergue mit einem Schlafsaal, 120 Betten, viele Duschen, alles super modern und super sauber. Haben heute abend lecker gekocht. Im Hintergrund laeuft Fussball. Sage und schreibe haben wir uns dann auch noch den Pilgersegen abgeholt. Es war sehr kalt in dieser christlichen Atmosphaere ( Kirche). Wir haben ganz viel Waerme. Zum Glueck ist mit unserem Glueck alles okay. Trinken noch Vino de Mesa Vino blanco und tinto. Guten Nacht Freunde. Was wir zu sagen haetten, dauert langer als eine Zigarrette und ein Glas im Stehn. Wir senden allen unsreren Liebsten die waermsten Gruesse.

Holland schießt während des Eintrags hier ein Tooor. ( Anmerkung der Blogmasterin )
http://picknickarea.blogspot.com/2008/06/ohne-worte.html

very important

Pilgerregeln:

nicht klagen, tue
frage nicht nach dem Warum
gebe Unterstuetzung

Pilgeressen fuer unterwegs:

1,5 l Wasser
2 Orangen, Apfel, Banane, Moehre oder so
Nuesse
1 Joghurt
100 g Kaese
2 Scheiben Schinken
20 g dunkle Schokolade
etwas zum Kochen fuer den Abend (Nudeln, Suppe, Gemuese) oder Essen gehen wenn mgl.
150g Brot

1 Wein, very importante.

Dann sind wir gluecklich und mit ca 10 kg beladen.

Karin und Rita

Sonntag, 8. Juni 2008

Leichtigkeit

40 Tage, 665 km, rund zwei Millionen Schritte.

Steh ich nun mit Rita vor 100 km, ca. 300 000 Schritten und fünf Tagen vor Santiago de Compostela!

Sonnenschein. Ich lerne die Leichtigkeit.

Etappenplanung, Teil 2


gut und fremd

45 km sind wir gemeinsam unterwegs. 15 km zu Fuß. Galicien ist lieblich, weiblich. Ob all der Strapazen beginnt nun der schöne Weg. Nicht zu glauben, doch wir sind hier. Es war gut alleine zu sein. Jetzt ist es gut und fremd. Ich muss mich wirklich daran gewöhnen. Rita hat schon gemault. Wir sind klasse. Casa Rual hervorragend.

WIR


Keine Leidenstour

Nach einem tollen Abend und Hotel gehen WIR gemeinsam weiter. Ich freue mich und bin gespannt. Es regnet und reinigt sich schon von innen. Es wird keine 'Leidenstour' sondern ein freudiges Gehen. So jetzt geht es los.

Samstag, 7. Juni 2008

Flugzeuge im Bauch

Bin in zwei Etappen den O'Cebreio mit meinem Rucksack (9 kg) hoch. Erster Stopp: La Faba. Übernachtet in der Küche. Furchtbar. Um 5.30 Uhr war die Nacht um, weil die Ersten gerne die Wege mit Stirnlampe im Dunkeln gehen. Daran gewöhne ich mich nie. Weiter. La Laguna, das keltische Dorf in Galicien. Noch 152,5 km bis Santiagio de Compostela.

Cebreiro. Hier beginnt die keltische Verbindung zu Dublin. (Flugzeuge, nicht nur in meinem Bauch). Vier Kilometer steil runter über die Piste zum Bus nach Lugo (70 km für 4,50 €). Rita abholen. Eine Nacht im Hotel (hat Rita gebucht, welch ein Luxus). Morgen weiter mit Rita auf dem Camino. Ich freue mich. Unterwegs massiere ich manche (geduschten!) Pilger. Und gestern wurden meine Füße gewaschen zum Dank für meine heilenden Hände.

Donnerstag, 5. Juni 2008

...by the way. Ich bin froh...

Es sind 22 Grad. Seit Sonntag keinen Regen mehr. Den Camino Duro habe ich hinter mir. Puh. Nun die beste Albergue from the way. Ich bin froh, hier zu sein.

kraftvoll und glücklich

Villafranca del Bierzo. Schöner Ort. Im Hl. Jahr können Kranke und Pilger den Erlass der kath. Kirche hier erhalten. Einer der schönsten Orte. Hier war ich 2 Std.. Jetzt kommt der Camino Duro. Auf geht’s. Ich fühle mich kraftvoll und glücklich ob aller 'Dinge'. Ich bin stolz auf mich und vermisse meine Liebsten.

Mittwoch, 4. Juni 2008

kochen - heiraten - gegessen

Gestern ein schöner Abend. Gekocht für vier Leute. Lydia aus San Franzisko wollte mich gleich heiraten ;) Heute durch's Bierzo bis in die Nähe von Cacabelos gelaufen, 18 km. Mein linker Ballen streikte. Bin nun 520 km zu Fuß unterwegs und heute gab es Hamburger. Das war der beste, den ich je gegessen habe. Heute war's...

It's get be perfekt.

Dienstag, 3. Juni 2008

Love is all around you

Habe total gute Laune und höre tolle Musik. 3. Cafè con Leche. Gehe noch bis Ponferrada 'Love is all around you' spielt es im Radio.

So fühle ich mich auch.

gut und achtsam

Bin schon 5 km bergab gestiegen. Das war steil und Atem beraubend schön, diese Sicht und Freiheit, unglaublich. Dann habe ich einen schweren Sturz gesehen, vier Französinnen, heftig. ( Erste Hilfe fand statt ). Da ist mir klar geworden bei allem, wie gut und achtsam ich gelaufen bin. Thanks God.

Montag, 2. Juni 2008

Freiheit

Sitze in den Bergen, SuperPanorama El Acebo und fühle mich frei und eins wie nie. Freiheit ist das was zählt. Doch ohne Liebe, die Menschen und die Natur geht all das gar nicht. Bin tief in mir glücklich. Der Stein ist abgelegt. Es wird etwas wärmer.

http://de.wikipedia.org/wiki/El_Acebo

Sonntag, 1. Juni 2008

Wiederbelebung

Ich bin in dem Geisterdorf Foncebadón, das Dorf mit den Wölfen. http://de.wikipedia.org/wiki/Foncebadón Das Dorf ist wiederbelebt und sehr schön. Drei Albuerges. Ich bin in der indischen Monte Irago und fühle mich sehr wohl. Morgen um 8.30 Yoga, dann in meinem Rhythmus weiter. Große Reisen bergen große Risiken und tiefe innere Katharsis. Puh wie gut, ich belebe mich.

Samstag, 31. Mai 2008

Abendessen

Sitze in El Ganso in einer Albergue mit zwei Franzosen und drei Spaniern im schwersten Gewitter. Wir können uns kaum verständigen. Ich habe 1kg Nudeln und ein paar Zutaten gekauft. Gleich Kochen zu siebt. Dann ein Abendessen mit drei Nationalitäten. Irgendjemand besogt noch Wein. Mir geht es nun gut.

Freitag, 30. Mai 2008

Geben und Nehmen

Astorga, 25 km gelaufen. Ist schön heute gewesen. Bin mit netten Menschen zusammen, die so alt sind wie meine Kinder. Es ist ein Geben und Nehmen. Morgen geht es 100 km ins Gebirge. Soll sehr sehr kalt dort sein. Noch ca. 150 km dann kommt Rita.

Donnerstag, 29. Mai 2008

Regen und Sonne

Bin in einer privaten Albergue. Heute runde 20 km gelaufen, 16 Grad bei Regen und 20 Grad bei Sonne, das im Wechsel. San Martin del Camino, 2-Bettzimmer in Rosa. Das teile ich mit einer netten Frau. Morgen will ich nach Astorga. Bin müde.

Mittwoch, 28. Mai 2008

sehr kalt

Bin schon hinter Leon, Virgin del Camino, schöne Albergue in einer öden Gegend. Das Christentum zeigt wenig Lebensfreude, viel Märtyrium. Seit einigen Tagen habe ich ein gutes Händchen mit den Albergues. Es ist sehr kalt hier, kaum über 15 Grad. Tagsüber ist es kaum möglich draussen zu essen.

Der Stoff der Welt

Bin in Leon. Ich bin auf meinem Weg krank geworden ( nichts Ernsthaftes, nur soviel, dass ich diese Lektion lerne ) und wurde gepflegt von einer Hospitaliera im Refugio, nun schon den 2. Tag, 'Liebe, ich bin geliebt', der Stoff der Welt. Es gibt keine Bedingungen. Für mich wird gesorgt. Alles läuft richtig. Es ist nicht mehr so hart. 2/3 des Weges sind schon geschafft.

Freitag, 23. Mai 2008

Soziale Kompetenz unter Pilgern

Nachdem ich mich immer weiter erinnerte, wo mein Penegrino de Credencial sein koennte, bin ich in das Restaurant von gestern Abend gegangen und traf dort auf die Putzfrau, die zwar sehr freundlich war, mich aber nicht verstand. Ich kam mit meinen paar Brocken Spanisch nicht weiter. Dann bin ich durch die Stadt gelaufen und habe vier spanische Maenner ( keine jungen Bullen sondern echte Kerle) angesprochen. Einer sprach Englisch. Perfekt. Ich erklaerte die Situation und dann sind alle Fuenf zum Tatort. Da lag dann mein Penegrino de Credencial und wartete auf mich.

Nun war es erst 10.30 Uhr und ich könnte noch in gut fünf Stunden am Etappenziel sein. So machte ich mich bei Regen auf den Weg. Keine 5 Minuten gelaufen, da spricht mich eine Frau in einem schwer verstaendlichen deutschen Dialekt an. Sie sah sehr verzweifelt aus. Ich hielt an. Man hatte ihre EC/Kreditkarte geklaut. Alles war schon gesperrt, sie bräuchte Hilfe in der Bank. Ihre Tochter wollte Geld ueberweisen. Seit zwei Stunden spreche sie Pilgern an, doch die gingen alle weiter und meinten, das waere ihr Pilgerlos. Sie muesse sehen, wie sie alleine damit zurechtkomme. (das zum Thems soziale Kompetenz unter Pilgern) Da sie einen starken oesterreichischem Dialekt sprach, verstand sie kaum jemand. Ich bin mit ihr zur Bank und habe gleich in Englisch losgelegt und mehr recht als schlecht alles geklaert und mit der Tochter telefoniert. Das Geld wurde ihr ausgezahlt. Ein Bankangestellter sprach gut Deutsch. Doch er hatte die Dame nicht in dem Dialekt verstanden und bei mir angenommen, ich sei Engländerin. Alles konnte geklaert werden. Doch es war zu spaet um zu laufen zu bloede um zu bleiben. Es regnete immer heftiger.

Also mit dem Bus in die naechste Stadt. Albergue Mincipal. ein grausiger Bunker ohne Fenster fuer 80 Personen. Nein!!! Brigitte, die Dame aus Österreich war durchgefroren und nass vom Regen. So suche ich fuer uns ein schoenes Hotel mit Badewanne. Brigitte will mich einladen, doch das ist mir zu bloed. Wir finden eine gute Loesung. Brigitte ist 63 und schleppt einen Stein von 1kg mit. Sie ist 157 cm und wiegt hoechstens 50kg. Ich habe gelernt, keine Plaene zu machen, sondern das zu machen was ansteht. Wachsam sein und milde. Und schimpfen tut gut.
Mir geht es gut.

Mit jedem Schritt in meiner Zeit

Heute regnet es. Es ist mal wieder zum Maeuse melken. In der Pilgerherberge fingen die jungen Bullen ( Spanier vor allen Dingen) schon um 05.00 Uhr an mit den Hufen zu scharren. Trotz Bettruhe bis 6.30 Uhr. Ich haette ausrasten koennen. Eines morgens wird es so weit sein. Dann die dummen Alten ( vorwiegend Hollaender und Deutsche) hinterher. Diese Etappe ist lang und beschwerlich und es gibt "nur 50 Pilgerbetten". Die Masse ( Meute ) ist so nervoes und voller ???. Ich weiss nicht, welche Energie da laeuft. Nichts Gutes, eher negativ.... Nicht nur ich nehme das wahr. Die Anderen koennen sich auch nicht entziehen.

Die Nonnen machten gestern Abend im Pilgersegen noch mal drauf aufmerksam, mit dem Herzen zu gehen, die inneren Bewegungen wahrzunehmen, das zeige den Lebensweg. Doch nichts von alledem findet bei den meisten statt.Ich bin oft total entsetzt von dieser Bewegung. Es passieren so viele Unfaelle wie nie zuvor und einige sind tot zusammengebrochen. Ich dachte heute morgen: Gehe in deinen inneren Raum und lass sie tun. Sie sind nicht wirklich falsch und du bist auch richtig.

On the Top, mein Peregrino de Credencial ( Pilgerpass ) ist verschwunden und ich kann trotz heiler Fuesse nun auch nicht weiter. Muss warten bist die Kirchenverwaltung oeffnet und dann einen Verlust anmelden. Kann dann Ersatz bekommen. Wenn das hier nicht geht, muss ich nach Leon mit dem Bus oder hierbleiben. Das sind runde 50 km. Bis eins muss ich alles geregelt haben. Mal sehen, wie ich es mache. Aber ich bleibe nicht zwei Naechte an einem Ort. Ich wandere immer weiter.

Traf gestern einen netten Hollaender Flores, 50jr. und eine klasse Professorin aus den USA, 62jr. Wir hatten eine tolle Zeit miteinander.

Trotz oder gerade ob meines Geschimpfes: Mir geht es gut und und ich freue mich, auf dem Weg zu sein. Ich mache mich gut. Ich bin mit jeden Schritt in meiner Zeit.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Ohne Pilger

Bin gerade in einer echten Spanischem Bar ohne Pilger und sehe die Übertragung eines echten Stierkampfes. Stolze Toreros. Und Stiere. Sehr brutal, Wrrr! Gleich Pilgersegen, dann Pilgermenue, dann Bett.

Innerer Raum

Wieder eine Pilgerherberge. Soweit ok. Was anderes ist heut nicht möglich. Gewöhne mich daran wohl nie. Kann mich jedoch arangieren. Gehe dann in meinen inneren Raum.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Einladung der Trauerweide

Mein kleiner Zeh wollte heute nicht in die Boots. Nach 2 km Pause. Cafe con Leche. Dann weiter. Der Zeh der rebellierte weiter. Wieder stopp. Verband. Nächster Versuch. Der Zeh lässt sich nicht zwingen. Dann ziehe ich meine Flip-Flops an und laufe 12 km damit durch die Tierra de Campos bis Villacazar de Sirga, von 8-15 Uhr. Insgesamt heute 14 km. Lange verweilt unter einer Trauerweide und das getan wozu sie einlädt. Dann ein Hotel mit Badewanne, einfach klasse. Hatte heute den schönsten Abend.

Frieden mit jedem Schritt

Fromista. Gestern war mein schönster Tag. Frieden mit jedem Schritt. Ich schaue mit meiner versöhnlichen und herzlichen Seite in die Welt.

Frieden mit jedem Schritt

Fromista. Gestern war mein schönster Tag. Frieden mit jedem Schritt. Ich schaue mit meiner versöhnlichen und herzlichen Seite in die Welt.

Montag, 19. Mai 2008

Es geht immer weiter

Die Erde bebt. Der Kosmos weint und die Pilgermassen sind nervös und haben Furcht. Sie haben so wenig Vertrauen in das Göttliche in sich selbst und keine Zeit. Bloß nichts wahrnehmen, vor allen Dingen nicht sich selbst und die eigene Endlichkeit und Fehlbarkeit. Das tut weh. Dann die, die mir begegnen, die Fragenden mit Herz und Love. Es geht immer weiter. Meine Füße sind in so in Pein. Jeder Schritt schmerzt. Aua. Dann hinaus über die liebliche Meseta, bergauf, bergab.
Itera de la Vega. 22 km. Habe ein Einzelzimmer für mich alleine mit drei Stockbetten. Der Hostallerio hat mich 2 km vor der Albergue aufgelesen, genau in dem Moment, als ich mich fragte, wie ich das noch schaffen sollte. Elementar, sauber, super preiswert, lecker essen. Bin mit zwei Pilgern allein hier. Waren noch in einer Bar. Alles fügt sich und ich habe Vertrauen.

Sonntag, 18. Mai 2008

Hingabe tut Not

Starte total trist and down. Sanbol, ein neues altes Refugio. Zwei Männer dort waren so herzlich zu mir, dass mir mein Herz aufging. Ich hellte auf.

Die Meseta ist so wie ich drauf schaue, hell und weiblich. 12 km gelaufen. Hontanas. Mein Thema: Die Leichtigkeit. Habe einen tollen Schlafplatz in einer privaten Albergue, alles super, sauber, warm und nicht so teuer. Al aus Kanada, Budhismuslehrer, hat meine Füße mit Hingabe behandelt. Das tat gut. Hingabe tut Not!!! Wir sprachen über Gott und die Welt und die Vergleicherei unter den Pilgern. Sünde ist auch so ein Thema hier. Ich bringe mich aus den Massen wieder heraus indem ich meinen Camino gehe.

Samstag, 17. Mai 2008

Große Herausforderung

Es ist sehr hart. Ich habe mir Blasen gelaufen und humpel so auf dem Camino. Bin in der Meseta. Heute 25 km. Hornillos del Camino. 469 km noch bis Santiago. Schlafe in einer Turnhalle mit 30 anderen. Viele schöne Gespräche. Lachen, Tränen und Humor. Morgen werden meine Füße neu verarztet. Alles ist im Fluss und irgendwie verletzt, Füße Gelenke und Psyche. Heute war alles blau, warm und kalt. Es ist eine große Herausforderung.

Freitag, 16. Mai 2008

Burgos

Heute in Burgos. Die ersten 222 km geschafft. Echter Kampf um einen Platz in der Albergue. Brauch eine Pause. Bin in der Albergue nicht aufgenommen worden. Der Mönch hat mich und einige andere weggeschickt. Ich glaube, ich bin nicht kompatibel mit der kirchlichen Mission. Nun in einem Hostal. Heilende Kräfte wachsen, dank Aura-Soma, Arnica und meinem Urvertrauen.

Karin

Pilgerleben...

...eben, angekommen per MMS

Donnerstag, 15. Mai 2008

aus dem Pilgerstrom

Disziplin, Achtsamkeit und praktisches Tun sind angesagt. Bin nun in Viloria de Rioja. Habe mich aus dem Pilgerstrom herausgezogen. Gestern war ich in Santo Domingo de la Calzadia, wo der Hahn kraeht. Die wollen Geld dafuer, dass man in die Kirche kann. Mache ich nicht. Mit den Kirchen, den Bruedern und Schwestern, dem ganzen kirchlichen Gehabe habe ich gar nichts am Hut. Gestern habe ich mir in einer kleinen Pension ein Zimmer mit einem Mitpilger geteilt und wir haben einen schoenen gemeinsamen Abend verbracht. Ich tausche keine Adressen aus und gehe immer weiter, treffen, reden, verabschieden. Mein linker Fuss.... (Gefuehle und mein standing im Leben). Heute bald 18 km. Nun habe ich beinahe schon 180 km zurueckgelegt. Bin traurig und lache viel.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Dienstag, 13. Mai 2008

Ein guter Wegbegleiter

Ulla says:

Hallo Dirk, meine Freundin Karin ist auch auf dem Weg, ca 2 Tage hinter dir. Ich habe ein Blog für sie angelegt. Dort habe ich, auch für sie zur Info, dein Blog verlinkt. Ich hoffe, das ist ok.
Alles Gute und Liebe auf dem Weg von
Ulla

Dirk says:

Hallo Ulla und Karin,

ein Link? Klar - gerne!
Fuer Karin: viel Spass auf dem Weg - und der Bus ist manchmal auch ein guter Wegbegleiter…
Ich fahre morgen nach Burgos - so !
Buen Camino!

http://camino.dirk-melchers.de/2008/05/13/12052008-najera-nach-santo-domingo-de-la-calzada/#comments

Im Fluss der Gefühle

Logrono - Najera, 16 km gelaufen, 12 km mit dem Bus gefahren. Ich mag diese Art zu reisen. Der Weg hat es in sich.

Ich bin heute schlecht drauf. Muss auch wohl sein.

Axle aus Frankreich ist sehr nett. Wir gehen gleich raus aus diesem Massenquartier in Najera. Alles passt immer und ist nicht wirklich angenehm.

Ich bin so langsam anders als im Alltag. Mein Start ist ruhig, gesetzt und oft schwer.

Karin

Montag, 12. Mai 2008

Echter Luxus

Mir geht es gut. Bin mit zwei netten Frauen in Logrono auf einem Campingplatz in einer Blockhütte von 15 qm, mit Dusche. Echter Luxus. Waren lecker essen.

Mein Rucksack zwingt mich in die Knie. Vier Tage die gleiche Kleidung. Mein Stock führt auch ein Eigenleben. Heute ist es sehr warm. Zwölf km Fußmarsch. Aua! Vier Stunden auf den Bus gewartet. 30 km mit dem Bus nach Logrono.

Karin

Sonntag, 11. Mai 2008

respect for the body

Villamayor. War um 3 Uhr hier. 20 km gelaufen. Der Weg war erst sehr lieblich, dann steil, dann heiß, immer trocken von oben. Bin in einem Matrazenlager, alles sauber. Die Menschen da äußerst freundlich. Ich laufe sehr langsam und stetig. Meine Wäscheleine ist der Hit. Waden und Füße: Aua! Habe gestern 2,5 kg Ballast abgegeben. Viele Deutsche sind unterwegs. Teilweise ist man sehr alleine auf dem Weg.

Heute Pilgermenue und Wein. Habe Spaß und bleibe auf dem Weg, erfreue mich an meiner Freundlichkeit. Hier ist es schön. Habe viel Gelassenheit in mir.

Karin

Samstag, 10. Mai 2008

loslassen und gehen

Nun in Lorca. Seit 12 Uhr hier. Bin vier Stunden gelaufen. War fix und foxi, mental, körperlich. Soviel Matsch, so glatt, klebt wie Ton an den Schuhen. Sturzbäche an Regen. Nass bis auf die Haut. Diese Herberge ist klasse. Nur vierzehn Betten. My home for yet.

Habe heute ein kl. Dinner gekocht. Wir aßen zu zweit. Loslassen und gehen.

Karin

Freitag, 9. Mai 2008

bergauf - bergab

Seit 7.20 auf dem Weg bis 14 Uhr / 20-25 km bergauf bergab, sehr anstregend, ich ohne Stock / 780 m hoch / Man ist eine von vielen unter Menschen und/oder allein bin ich mittendrin. Es war schön und gut alleine zu sein. Bin gut müde. Sah heute Steine in Herzform, immmer wenn ich Zweifel bekam.

Nun geht's frisch geduscht und satt zum Quatschen. Dann zur Puente la Reina um Essen für morgen zu kaufen. Mal sehen, was der Abend noch bringt.

Karin

Donnerstag, 8. Mai 2008

Im Refugio

Pamplona. Nun die erste Nacht im Refugio. 140 Betten, dreiviertel sind belegt.

Nette Leute getroffen. Es geht weiter.

Ausgleich

Ein scharfer Verstand
braucht
ein warmes guetiges Herz
zum Ausgleich


schreibt Karin noch schnell vor dem Aufbruch.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Aufbruch

Fuer heute das Motto: Abschied und Aufbruch ins ungewisse Spanien, einem Land, dem ich mit Respekt begegne.

Und:

Frei nach dem Dalai Lama 'wenn du verlierst, verliere nicht was du gelernt hast, und große Liebe wie große Vorhaben bringen auch immer ein großes Risiko'

Mir geht es gut. Heute Abend mehr. Karin

Etappenplanung, Teil 1


Morgen Pamplona

Morgen geht es also los für Karin, auf dem Jakobsweg in Spanien.

Los ging es auch schon in der Nacht von Freitag auf Samstag. Mit den Zahnschmerzen in Dublin. Schmerzen wie Wehen bis in den Arm, zu schwach zum Aufstehen, kein Zahnarzt da, weil Wochenende und Bankholiday am Montag. So alle Schmerzkiller aus dem vorhandenem Vorrat getilgt.

Insgesamt gut versorgt vor Ort dank H. und der Liebe.Viele Gespräche, viel Nichtgespräche, Druck, auch Tränen und kochen, und gut Essen hält Leib und Seele zusammen. Dann endlich die Zahnärztin verfügbar, nun scheint alles ok.

Alles gut gelöst in fremder Sprache trotz Schmerzen und schwerer Krise.
Wer war Schuld? Na klar, der Zahnarzt in Münster, der den Biss nicht überprüft hatte. Keine Gottesstrafe oder sowas ( obwohl die Muschel beim Flug kaputt gegangen war ;)).

Morgen nun Pamplona. Der Weg soll voll sein und da braucht man sich ja auch vor nichts zu fürchten und Muscheln gibt es sicher auch dort wie Sand am Meer

Freitag, 2. Mai 2008

Sie ist dann mal weg

Bis dahin war es ein anstrengender Weg.

Vieles musste im Beruflichen wie auch im Privaten gearbeitet, vorbereitet und organisiert werden. Das war aufregend und anstrengend bis zum Schluss. Dann galt es sich von allen zu verabschieden. Viele kleine und große Abschiedsfeste. Dann endlich ist sie weg. Endlich? Nein, eher Auszeit für ein paar Wochen. Jetzt aber erst mal zur Ruhe kommen bis es dann am 08.05.08 auf dem Jakobsweg in Spanien losgeht.

Aber das wisst ihr ja alle.