Samstag, 20. Februar 2010

Münster Rinkerode

Vertraute Wege und ein Irrtum

Im Dom zwinkert uns das Jesuskind auf dem Arm des Christophorus' zu und sein Träger lacht uns an. Nach der Stärkung und den ersten Schneeglöckchen auf dem Markt geht es nun mit Spannung weiter. Wir gehen vertraute Wege und Birgit begegnet ihrer Historie.

Wohnen im Wasserturm der Wasserturmwärter und seine Frau? Wie lebt es sich da? Auf der Steveninkstraße beim Turmfräulein bewundern und kaufen wir Tilda Muster und Stoffe.
Danach eine Frühstückspause im Sternbusch und weiter geht’s durch das vertraute und doch fremde Münster nach Hiltrup.

An der Bushalte „Im Dahl“ entdecken wir das Kreuz der Fürstenbischöfe, von dem aus dem sie zur alten Zeit zu Fuß zum Dom Einzug hielten, vermutlich über den Weg, den wir gelaufen sind.

Diese historische Begebenheit bringt uns in eine sakrale Stimmung. Wir reißen uns los und gehen quatschend über die Hohe Geest zur Clemens - Kirche zu Hiltrup, holen uns dort den Stempel ab. Weiter am Klosterwald vorbei über den Roten Berg. Es ist immer noch sehr kalt. Teilweise sind die Wege noch mit Schnee und Eis belegt. Wir erzählen uns viel von unserer Arbeit, lauschen den ersten Vorboten des Frühlings und sehen die ersten Graugänse am Kanal vor der Hohen Ward.

Die Hohe Ward ist noch voller Schnee und grau ist es, als wenn noch mehr Schnee fallen will. Wir laufen weiter und sind auf der falschen Seite der Bahn, prüfen nochmal, keine Hinweise und nicht nur unser Innerstes sagt: Wechselt die Seite. Wir prüfen nochmal die Karte und in der Tat ist es so: Wir haben uns verlaufen. Nach einem kleinen Hin und Her überqueren wir die Bahn und sind puh' auf der richtigen Seite. Weiter geht’s nach Rinkerode.

Nur noch der Bahnlinie folgen und nach einiger Zeit sind wir in Rinkerode an der Kirche.

Es ist immer noch kalt. Wir haben Zeit und gehen im Gasthof & Hotel Lohmann am Bahnhof zu Kuchen und Cappuccino. Die Buchweizentorte ist super lecker. Der Gasthof ist auf Pilger eingestellt. Wir hören interessantes Pilgerlatein, einmal seien Pilger dagewesen, die innerhalb eines Tages von Osnabrück bis Rinkerode (90 km) gelaufen seien und dreimal die Schuhe gewechselt hätten. Was für ein langes Gehen, ;-)!

Nun wir sind mit dem Fachsimpeln fertig. Der Zug kommt. Nach acht Minuten Zugfahrt sind wir müde und erstaunt, über die schnelle Fahrt nach Münster. Was wir in ca. fünf Stunden zu Fuß erlaufen haben, ist mit dem Zug so schnell geschehen. Noch ein schnelles auf ein Wiedersehen und jede von uns geht ihren Weg alleine weiter.